Bis heute sind Schwarze Kinder bzw. Kinder mit Migrationshintergrund selten bis gar nicht in Kinderbüchern zu finden. Das bedeutet, ein Drittel aller Kinder in Deutschland kommen nicht vor. Fast immer sind die kleinen Heldinnen und Helden in den Büchern ‚selbstverständlich’ Weiß und deutsch. Sie heißen Alex oder Lena, Felix oder Marie. Schwarze Kinder kommen in Kinderbüchern selten vor und niemals als Bestandteil alltagsweltlicher Normalität: Kaum ein Buch handelt davon, dass Umut vergessen hat, sich die Zähne zu putzen oder davon, wie Juan Fahrrad fahren lernt oder dass Jamals Meerschweinchen gestorben ist. Wenn Kinder wie Umut, Juan oder Jamal vorkommen, dann im Zusammenhang mit vermeintlich ‚Typischem’ wie der Rassismusproblematik oder als Verkörperungen kultureller Unterschiede.
Prüffragen für Kinderbücher in Bezug auf Rassismus:
- Aus wessen Perspektive wird die Geschichte erzählt?
- Welches sind die Hauptpersonen der Geschichte?
- Wer wird als aktiv, problemlösend und bewundernswert dargestellt?
- Kommen Schwarze Personen/Personen mit Migrationshintergrund in der Geschichte vor? Wenn ja: Sind sie aktiv und problemlösend?
- Können sich Schwarze Kinder bzw. Kinder mit Migrationshintergrund im positiven Sinn mit den Hauptfiguren des Buchs identifizieren?
- Werden kulturelle Vielfalt und äußerliche Unterschiede (Hautfarben etc.) als normal dargestellt?