Am nächsten Tag kommt sie nicht zur Schule. Die Kinder mutmaßen, Vimala habe bestimmt Angst, allein zur Schule zu kommen und schmieden einen Plan, um ihr zu helfen.
Am nächsten Tag holen Ida und ihr Bruder Vimala von Zuhause ab und verkünden, dies nun allmorgendlich zu tun – Vimala freut sich. Auf dem Schulhof versuchen die älteren Kinder erneut, Vimala zu ärgern, werden aber von allen Kindern aus Vimalas Klasse eingekreist. Die Schlusssätze:
„Vimala gehört zu uns. Wer sie wegen ihrer Hautfarbe ärgert, kriegt es mit uns zu tun. Wir sind nämlich ganz schön viele!“
Eine tolle Botschaft, oder?
Oftmals frage in Buchläden nach Büchern, in denen Kinder mit dunkler Haut vorkommen. Einmal gab mir die Buchhändlerin Vimala gehört zu uns. Ich las, dass Vimala fehlerfrei Deutsch spricht und äußerte mich positiv dazu. Darauf sagte die Buchhändlerin: „Ja natürlich. Sie ist doch Inderin!“
Aus Weißer Perspektive erzählt das Buch eine Geschichte für Weiße – sie sollen lernen, sich solidarisch zu verhalten. Weiße Kinder handeln, helfen, schmieden Pläne, beschützen. Und Schwarze? Vimala ist die einzige Nichtweiße in der Klasse, und sie ist nicht beteiligt an der Problemlösung. Sie wird gar nicht gefragt, warum sie nicht