Die vorgestellten Klassiker atmen natürlich den Geist ihrer jeweiligen Entstehungszeit. Doch wie sieht es heute aus?
2. Moderne Kinderbücher
Das Bilderbuch Mago und der große graue Elefant (2001) wurde verfasst von Rudolf Majonica und illustriert von Andrea Dölling. Der Tenor des Buchs, das ab vier Jahre empfohlen wird, ist schon dem Umschlagtext zu entnehmen. Es heißt dort: „Mago ist ein Junge, der nur einen Fehler hat: eine dunkle Hautfarbe.“
Es geht in dem Buch darum, dass Mago von Weißen Kindern wegen seiner Hautfarbe gehänselt wird – und nichts passiert. Seine Mutter sagt kein Wort, sie schützt ihr Kind nicht. Die Botschaft lautet: da kann man nichts machen. Das ist unsagbar grausam.
Die „Lösung“, die der Autor, präsentiert, ist: Mago bekommt einen großen Plüschelefanten, und nun ist er für die Weißen Kinder attraktiv, und sie laden ihn zum Spielen ein. Mago und der große graue Elefant wurde im Jahr 2001 von der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur als „Bilderbuch des Monats Oktober“ ausgezeichnet.