sei als schwarze, und deshalb waren sie voller Ehrfurcht, je näher sie an Pippi und Thomas und An- nika herankamen. Als sie ganz nah an Pippi herangekommen waren, warfen sie sich alle zu gleicher Zeit vor ihr auf die Knie und senkten die Stirnen auf die Erde.“ Pippi sprang schnell vom Thron herunter.
‚Was sehe ich?’, fragte sie. ‚Spielt ihr hier auch Sachensucher? Wartet, ich spiel mit!’
Sie kniete sich hin und schnüffelte auf der Erde herum.
‚Es scheint, als ob schon andere Sachensucher vor uns hier gewesen sind’, sagte sie nach einer Weile. ‚Hier ist nicht mal eine Stecknadel zu sehen, das kann ich euch versichern.’ Die Pointe dieser Szene besteht darin, dass Pippi den Unterwerfungsgestus der Schwarzen Kinder gar nicht als solchen versteht, sondern denkt, es handele sich um ein Spiel. Für Astrid Lindgren wäre es unmöglich gewesen, Pippi als vorurteilsbeladen darzustellen – im Gegenteil. Pippi ist unvoreingenommen und steht für das demokratische Schweden; die einzigen, die Weiße für besser halten und Schwarze für minderwertig, sind die Schwarzen selbst. Allein sie halten Weiße Haut für feiner, folglich unterwerfen sie sich scheinbar selbstbestimmt und verbeugen sich gleich zweimal. Lindgren verstärkt das Stereotyp der Schwarzen Selbstunterwerfung durch einen Dialog zwischen dem Schwarzen Jungen Momo und Pippi. „‚Du ein feine weiße Prinzessin bist’, sagte er. ‚Ich gar nicht ein feine weiße Prinzessin bin’, sagte Pippi in gebrochener Taka-Tuka-Sprache. ‚Ich einfach bin bloß Pippi Langstrumpf und ich pfeifen auf das Thronsitzen.’“